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    Fünf Wege, wie Produzenten die Auswirkungen der Inflation abmildern können

    Die Inflation hat kürzlich den höchsten Stand seit Jahrzehnten erreicht, mit erheblichen Auswirkungen auf Produktionsbetriebe. Zwar gibt es bereits Anzeichen dafür, dass der Inflationsdruck etwas abnimmt, doch könnten infolge einer möglichen Rezession Gewinnspannen für Endprodukte (insbesondere bei Konsumgütern) geringer ausfallen, ohne dass die Inputkosten zwangsläufig sinken. Wie werden Unternehmen damit in Zukunft umgehen?

    Keine Direktversorgung bedeutet keine Einnahmen

    Lieferketten, die insbesondere durch die Pandemie und den Krieg in der Ukraine bereits schwer gestört wurden, stehen weiteren Turbulenzen gegenüber: Die erlassenen Sanktionen sorgen dafür, dass wichtige Beschaffungsquellen abgeschnitten sind. Unternehmen sind daher zunehmend mit schwerwiegenden Inflationsrisiken konfrontiert, die ihre eigenen Gewinnspannen unter Druck setzen. Abgesehen von den Unterbrechungen in den Lieferketten sind die Betriebe einem steigenden regulatorischen Druck und gesellschaftlichen Erwartungen in Bezug auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien ausgesetzt. Ein Dilemma für die Stakeholder, insbesondere für die Investoren.

    Der Anstieg der direkten Materialkosten stellt für alle Sektoren der Fertigungs- und Prozessindustrie eine ständige Herausforderung für das Endergebnis dar. Die Preise für Materialien und Komponenten, aus denen sich das Endprodukt zusammensetzt, machen meist zwischen 20 und 80 % der Kosten für Fertigerzeugnisse aus und liegen außerhalb der unmittelbaren Kontrolle des Herstellers. Dennoch ist das Unternehmen seinen Kunden, Aktionären und Partnern gegenüber verpflichtet, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Auswirkungen der Rohstoffpreisschwankungen auf seine Lieferkette zu minimieren.

    Was also ist zu tun?

    Ausgabenkürzungen sind in vielen Fällen keine Option. Für Fertigungsunternehmen bedeutet der Ausfall von direkten Materiallieferungen keine Verkäufe und damit auch keine Einnahmen. Der Aufbau von Lagerbeständen ist ein Risiko – selbst wenn die Kosten für direkte Materialien erheblich steigen, da dadurch Barmittel gebunden werden, die sich besser zur Umsatzsteigerung einsetzen lassen.

    Eine Absicherungsstrategie kann sinnvoll sein, wenn erhebliche und schwer zu vermeidende Risiken bestehen oder die Kosten an die Kunden weitergegeben werden müssen. Einige Unternehmen haben diese Strategie zwar zur Verringerung des Volatilitätsrisikos bei Rohstoffen gewählt, jedoch zeigt der Ansatz des Advanced Sourcing, durch den Einsatz von Technologien, in vielen Fällen eine deutlichere und vorteilhaftere Wirkung auf die gesamte Lieferkette.

    Im Folgenden werden fünf Möglichkeiten vorgestellt, wie Unternehmen Beschaffungstechnologien nutzen können, um die Auswirkungen des Inflationsdrucks zu vermeiden oder zumindest abzumildern:

    1. Verbessern Sie die Transparenz Ihrer Ausgaben und Lieferketten

    Viele Maßnahmen auf der Angebotsseite hängen von der Optimierung der Transparenz der Ausgaben und der Lieferketten ab. Wo liegt der Schwerpunkt der Ausgaben und wo sind die Risiken in der Lieferkette am größten? Selbst in Zeiten der Inflation kann eine Software zur Ausgabenanalyse Einsparmöglichkeiten aufzeigen. Risikomanagementtechnologien für die Lieferkette, wie die in der JAGGAER-Plattform integrierten Lösungen von riskmethods und GoSupply, ermöglichen es Kunden, Störungen in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen und entsprechende Korrektur- oder Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

    2. Diversifizieren Sie Ihr Liefernetzwerk

    Ein Unternehmen, das sich immer nur auf die gleichen bewährten Lieferanten verlässt, hat einen massiven Wettbewerbsnachteil. Es sollte Marktinformationen über Lieferanten in wichtigen Kategorien sammeln, pflegen und aktualisieren sowie auf neue Marktteilnehmer achten, die oft bereit sind, mit Preisnachlässen zu arbeiten, um Fuß zu fassen, und sowohl einen guten Service als auch hohe Qualität bieten. Gleichzeitig ist jedoch Sorgfalt geboten, da sich eine mangelnde Prüfung potenzieller Geschäftspartner als falsche Sparsamkeit herausstellen kann.

    Marktinformationen und -einblicke sind für eine wirksame Durchführung dieser Aufgabe unerlässlich. JAGGAER stellt einen großen Teil dieser Informationen selbst zur Verfügung, entweder direkt oder über spezialisierte Partner wie TealBook.

    3. Überprüfen Sie Ihre Verträge

    Bei einem Wettbewerb um stark nachgefragte Lieferungen, lohnt es sich zu prüfen, ob formelle Vereinbarungen über Preise und Mindestmengen getroffen werden können. Auch umgekehrt, d. h. wo bzw. inwiefern sich für die Organisation möglicherweise Wettbewerbsnachteile ergeben, weil sie keine entsprechenden Vereinbarungen geschlossen hat. Solche Bedingungen können in Verträgen versteckt sein, die vor Monaten oder Jahren unterzeichnet wurden, deren manuelle Überprüfung jedoch sehr zeitaufwendig und teuer ist. Abhilfe schafft dabei JAGGAERs Contracts AI-Lösung, die mittels künstlicher Intelligenz alle relevanten Klauseln in Verträgen schnell identifiziert und so den Zeitaufwand für die Überprüfung um mehr als 50 % reduziert.

    4. Einsatz moderner Beschaffungstechnologie

    Die Ausgaben von Unternehmen der Fertigungs- und Konsumgüterindustrie sind in bestimmten Schlüsselbereichen wie Transport und Verpackung so vielfältig, dass sich die Identifizierung von Einsparmöglichkeiten schwierig gestaltet. Vor allem, wenn das Unternehmen mehrere Produktionsstätten in verschiedenen Regionen betreibt. Ein Fertigungsunternehmen kann eine optimale Lieferantenverteilung nur mit Hilfe von Software erreichen, die Regeln und komplexe Algorithmen nutzt, wie z. B. JAGGAERs Advanced Sourcing Optimizer.

    5. Aufbau funktionsübergreifender Teams zum Erhalt der Margen

    Unterbrechungen der Lieferketten und der steigende Inflationsdruck haben die Beschaffung in den Mittelpunkt gerückt, wenn es nicht nur darum geht, die Kosten zu senken, sondern auch die Gewinnspannen zu erhöhen. Unternehmen müssen funktionsübergreifende Teams aus den Bereichen Beschaffung, F&E, Betrieb, Finanzen und Vertrieb bilden, um zu ermitteln, wo Kostendruck besteht, wo er minimiert werden kann, inwieweit sich Kostensteigerungen auffangen lassen, an den Kunden weitergegeben werden müssen oder ob bestimmte Produkte eingestellt werden sollten – dies stellt aber oft eine Herausforderung dar.

    Die Gesamtenergiekosten oder der Energieverbrauch pro Anlage mögen beispielsweise bekannt sein, aber es ist schwer zu quantifizieren, wie viel Energie für die Herstellung der einzelnen Produkte verbraucht wird. Wie klar ist der Zusammenhang zwischen Rohstoffen und bestimmten Endprodukten? Eine pauschale Preiserhöhung um beispielsweise 5 % für alle Produkte ist dabei oft wenig sinnvoll. Stattdessen gilt es die Beschaffung miteinzubeziehen und in Zusammenarbeit mit anderen Teammitgliedern zu bestimmen, welche Preiserhöhung für welche Produkte Sinn macht.

    Was haben wir gelernt?

    Die Mehrheit der oben genannten Möglichkeiten, um den Inflationsdruck in den Griff zu bekommen, beruht auf Beschaffungs- und Einkaufstechnologien sowie Datenmanagement. Doch auch, wenn dies eine notwendige Voraussetzung für den Erfolg im derzeitigen Inflationsklima ist, ist der alleinige Einsatz derartiger Lösungen oft nicht ausreichend. Vielmehr sind ebenfalls Fachwissen und Erfahrung von entscheidender Bedeutung. Während sich die meisten Anbieter von Beschaffungssoftware auf indirekte Ausgaben konzentrieren, verfügt JAGGAER über eine außergewöhnliche Erfolgsbilanz in der Unterstützung von Unternehmen bei der Optimierung der direkten Materialbeschaffung, insbesondere in der DACH-Region mit ihrer umfangreichen und vielfältigen Produktionsbasis.

    Additional Resources